Keren Pickard beim Frauenfrühstück vom 7. März 2020 in Stadelhofen (Bericht von Regina de Rossi)
Das Frauenfrühstück der „Freien Christengemeinde Kirche (er)leben“, kurz FCG Kirche (er)leben feierte am Samstag sein 25 – jähriges Jubiläum. 278 Frauen hatten sich angemeldet, um den Morgen in der großen Halle in Stadelhofen zu verbringen. Hier erwartet sie zwei Mal im Jahr nicht nur ein opulentes Frühstücksbüffet, angerichtet von den Männern der Gemeinde. Hier gibt es ganz viel mutmachende Kost für die Seele.
„Als wir vor 25 Jahren als vierköpfiges Frauenteam der damals Freien Christengemeinde Offenburg im Hanauer Hof in Appenweier unser erstes Frauenfrühstück planten, waren wir sehr aufgeregt. Unsere Vision war, einen Morgen zu gestalten, an dem Frauen auftanken können – an Leib, Seele und Geist“, so Christa Keip bei ihrer Begrüßung. Und: „Es sollte „mehr als ein Frühstück“ werden“. „Wir gehen jedes Mal beschenkt nach Hause!“ so eine der Besucherinnen. Vielleicht liegt es daran, dass hier sehr offen über das Leben gesprochen wird, dass unzählige Frauen ihre Geschichten erzählen dürfen, frei von der Leber weg. Frauen in schwierigen Eheverhältnissen, in attestierter Unfruchtbarkeit, in hilflosen, ausweglosen Situationen, wie sie meist auch die Referentinnen erlebt haben. An diesem Morgen war es Keren Pickard, in Texas geboren, sich den Sprachen und fremden Ländern verbunden gefühlt, fand sie den Weg nach Deutschland.
„Und ich fand den Mann meiner Träume!“ An seiner bescheinigten Unfruchtbarkeit zerbrach seine erste Ehe. Keren hielt dies nicht davon ab, ihn zu heirateten. „Ich wollte Kinder und ich wusste, ich bekomme mit diesem Mann Kinder. Ganz tief in meinem Herzen wusste ich es!“ Und sie sollte Recht behalten. Für viele Frauen, die hier im Laufe der 25 Jahre Frauenfrühstück über ihre Lebensgeschichte gesprochen haben, wurden Wunder Wirklichkeit. Nicht alle waren sie im Gottvertrauen, hatten Schlimmes erlebt, Entscheidungen getroffen, die ihr Leben verändert und sie in tiefe Krisen gestürzt haben. Tief gesunken half das offene Gebet.
Vielleicht ist das das Geheimnis dieses Zusammentreffens, das aus einem „Auftankmorgen 1995 begann. Hier werden Dingen nicht weggeschlossen, sondern angesprochen. Nach einem gemeinsamen Frühstück wird gesungen, leichte Lieder, Loblieder untermalt von der hauseigenen Band. Tränen laufen nicht selten, doch es darf auch gelacht werden. An diesen Morgen wird das Wort „Gott“ einfach ausgesprochen, Jesus selbstverständlich in die Mitte genommen. Die Frauen erleben durch die Vorträge Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung. Was sie davon annehmen möchten, entscheiden sie selbst. Sinngebend hatte Keren Pickard an diesem Morgen das Leben als Patchwork betrachtet, als eine zusammengesetzte Decke aus unzähligen Einzelstücken aus Lebensfragmenten, die bunter nicht sein können. „Zusammengesetzt aber gibt es eine wärmende Decke!“
So ist dieses Frauenfrühstück zu verstehen, als ein zwangloses Zusammentreffen mit Tiefgang, an dem das Wort Glaube erlebt wird Wie tief, das darf jede Frau für sich entscheiden. „Mitzuerleben, wie Frauen mit neuer Hoffnung und neuem Mut nach Hause gehen, berührt unser Herz immer wieder sehr“, so Christa Keip und lädt am Schluss zum nächsten Frühstück für Frauen am 14. November ein.